Nachlass Gotthold Schwela/​Bogumił Šwjela

Bogumił Šwjela (Gotthold Schwela) ist durch seinen Lebenslauf und sein Werk ein signifikanter Vertreter der bürgerlichen sorbischen Elite des 20. Jahrhunderts. 1873 als Sohn eines Dorfschullehrers und Zeitungsredakteurs geboren, studierte er Theologie und Slawistik in Berlin, wurde Pfarrer in der sorbischen Niederlausitz und neben seinem Beruf tätig als Sprachwissenschaftler, Publizist, Schriftsteller, Übersetzer und Kulturpolitiker. Er verstarb im Mai 1948.

Für die Lebenszeit Šwjelas (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Regime) gibt es keinen vergleichbaren Bestand im SKA, der eine derartige dichte Dokumentation der niedersorbischen Sprache, der Alltagskultur und der Bemühungen um den Erhalt und die Weiterentwicklung derselben bietet. Der Nachlass enthält Dokumentensammlungen zur staatlichen und kirchlichen Politik gegenüber den Sorben, zur Selbstorganisation sorbischen Kulturlebens, sprachhistorische Sammlungen zu Flurnamen, Familien- und Ortsnamen, Grammatik und eine Wörterbuchsammlung. Überaus vielfältig ist seine Korrespondenz, in der sich die inhaltlichen Schwerpunkte des Nachlasses auf Akteursebene wiederfinden.

Verzeichniseinheit „Ungeordnete Exzerpte aus der Literatur und Aufzeichnungen von Informanten – 1. Teil“

Laufzeit: 1920-1948

Umfang: 200 Blatt

Signatur: ZM XXXV 18 A

enthält: Insgesamt ca. zwei Drittel aus dem Volksmund zwischen 1920 und 1948 erfasst – für Nachträge und Korrekturen zum 1911 bis 1928 gedruckten Wörterbuch der nieder-wendischen Sprache von Prof. Ernst Mucke sowie für lexikalische und phraseologische Sammlungen im Auftrag von Prof. Vasmer, finanziert von der Berliner AdW nach 1945; zudem: einige ältere phraseologische Notizen nach Ortschaften ausgewiesen; alte Zuarbeiten für Muckes Wörterbuch; darunter Durchsichten des Alten Testaments „für MK“; weiterführende Durchsichten desselben bis in die 1940-er Jahre; alles durcheinander.

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Zitation: Nachlass Bogumił Šwjela / Gotthold Schwela; Sorbisches Kulturarchiv Bautzen; Online-Präsentation SORABICON


Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 442986265