Nachlass Gotthold Schwela/​Bogumił Šwjela

Bogumił Šwjela (Gotthold Schwela) ist durch seinen Lebenslauf und sein Werk ein signifikanter Vertreter der bürgerlichen sorbischen Elite des 20. Jahrhunderts. 1873 als Sohn eines Dorfschullehrers und Zeitungsredakteurs geboren, studierte er Theologie und Slawistik in Berlin, wurde Pfarrer in der sorbischen Niederlausitz und neben seinem Beruf tätig als Sprachwissenschaftler, Publizist, Schriftsteller, Übersetzer und Kulturpolitiker. Er verstarb im Mai 1948.

Für die Lebenszeit Šwjelas (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Regime) gibt es keinen vergleichbaren Bestand im SKA, der eine derartige dichte Dokumentation der niedersorbischen Sprache, der Alltagskultur und der Bemühungen um den Erhalt und die Weiterentwicklung derselben bietet. Der Nachlass enthält Dokumentensammlungen zur staatlichen und kirchlichen Politik gegenüber den Sorben, zur Selbstorganisation sorbischen Kulturlebens, sprachhistorische Sammlungen zu Flurnamen, Familien- und Ortsnamen, Grammatik und eine Wörterbuchsammlung. Überaus vielfältig ist seine Korrespondenz, in der sich die inhaltlichen Schwerpunkte des Nachlasses auf Akteursebene wiederfinden.

Verzeichniseinheit „Auszüge aus Kirchenregistern der Parochie Groß Lieskow, 17. und 18. Jahrhundert“

Laufzeit: 1933

Umfang: 39 Blatt

Signatur: ZM XXXV 35 G

enthält: Genealogische und orthografische Fragen; Register der Gutsherrschaften, Pfarrer, Lehrer mit biografischen Angaben; mehrheitlich Zweitnamenregister ohne Daten aus der ältesten Überlieferung unmittelbar nach dem 30-jährigen Krieg aus Groß Lieskow/Lišow, Klein Lieskow/Lišowk, Schlichow/Šlichow, Tranitz/Tšawnica, Heinersbrück/Móst, Bärenbrück/Barbuk, Grötsch/Groźišćo, Klinge/Klinka; bäuerliche und herrschaftliche Taufnamen; Unfälle und Sittlichkeitsdelikte, dörfliche Berufe und Handwerke. Enthält auch: sechs mündlich erhobene Anekdoten und Sagen aus Heinersbrück/Móst, Klein Lieskow/Lišowk, Tranitz/Tšawnica.

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Zitation: Nachlass Bogumił Šwjela / Gotthold Schwela; Sorbisches Kulturarchiv Bautzen; Online-Präsentation SORABICON


Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 442986265