Nachlass Gotthold Schwela/​Bogumił Šwjela

Bogumił Šwjela (Gotthold Schwela) ist durch seinen Lebenslauf und sein Werk ein signifikanter Vertreter der bürgerlichen sorbischen Elite des 20. Jahrhunderts. 1873 als Sohn eines Dorfschullehrers und Zeitungsredakteurs geboren, studierte er Theologie und Slawistik in Berlin, wurde Pfarrer in der sorbischen Niederlausitz und neben seinem Beruf tätig als Sprachwissenschaftler, Publizist, Schriftsteller, Übersetzer und Kulturpolitiker. Er verstarb im Mai 1948.

Für die Lebenszeit Šwjelas (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Regime) gibt es keinen vergleichbaren Bestand im SKA, der eine derartige dichte Dokumentation der niedersorbischen Sprache, der Alltagskultur und der Bemühungen um den Erhalt und die Weiterentwicklung derselben bietet. Der Nachlass enthält Dokumentensammlungen zur staatlichen und kirchlichen Politik gegenüber den Sorben, zur Selbstorganisation sorbischen Kulturlebens, sprachhistorische Sammlungen zu Flurnamen, Familien- und Ortsnamen, Grammatik und eine Wörterbuchsammlung. Überaus vielfältig ist seine Korrespondenz, in der sich die inhaltlichen Schwerpunkte des Nachlasses auf Akteursebene wiederfinden.

Verzeichniseinheit „Auskunftsbegehren über die Sorben im Allgemeinen und Speziellen“

Laufzeit: 1919-1942

Umfang: siebzehn Briefe und Postkarten

Signatur: ZM XXXV 41 Bz

enthält: 1. Halle, 22.02.1919; 2. Beeskow, 16.07.1928; 3. Berlin-Lichterfelde, 06.07.1931; „da Sie als Forscher auf diesem Gebiet [den Wenden] ja allgemein bekannt sind, erlaube ich mir, mich an Sie zu wenden“; 4. Brandenburg/Havel 28.02.1935; 5. Drehnow, 17.02.1936; 6. Drehnow, 02.05.1936; 7. Berlin-Wilmersdorf, 11.09, 1936; 8. Berlin, 21.09.1936; 9. Kauter (Sachsen), 28.12.1936; 10. Brandenburg (Havel), 30.12.1936; 11. Braunschweig, 02.07.1937; 12. Premnitz (Westhavelland), 19.091937; 13. Berlin-Pankow, 25.10.1037; 14. Berlin-Tempelhof, 07.12.1937; 15. Bad Kreuznach, 05.12.1938; 16. Spremberg/L., 13.11.1940; 17. Lübben, 01.05.1942; es geht überwiegend um Literaturanfragen und -beschaffung, von Lehrbüchern, Zeitungen und Bibeln, auch kulturhistorische Anfragen und Genealogisches; nach mehr oder wenigen intensiven Erkundigungen wird letztlich immer wieder Schwela als erster Sachverständiger für das niederwendische Volkstum genannt.

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Zitation: Nachlass Bogumił Šwjela / Gotthold Schwela; Sorbisches Kulturarchiv Bautzen; Online-Präsentation SORABICON


Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 442986265