Nachlass Christian Schwela/​Kito Šwjela

Kito Šwjela (Christian Schwela), geboren 1836, zählt zu den wichtigsten Vertretern des sorbischen Kulturlebens in der zweiten Hälfte der 19. Jahrhunderts in der Niederlausitz. Neben seiner Arbeit als Volksschullehrer und Kantor, davon 44 Jahre in Schorbus, ist er vor allem als Redakteur der niedersorbischen Wochenzeitung „Bramborski serbski casnik“ bekannt. 50 Jahre gab er jede Woche dieses Blatt heraus und erwarb sich damit große Verdienste bei der Entwicklung der niedersorbischen Schriftsprache und Literatur. 1922 starb er in Cottbus.

Sein Nachlass ist im Gegensatz zu seiner redaktionellen Arbeit nicht sehr umfangreich und war ursprünglich Bestandteil des Nachlasses seines Sohnes Bogumił. Er enthält einige wenige Dokumente zu seinem Leben und Wirken sowie einige Briefe an ihn – einige der wenigen schriftlichen Zeugnisse aus dem sorbischen kulturellem Leben seiner Zeit. Die Handschrift seiner Autobiografie, die auch in Buchform vorliegt, konnte aus konservatorischen Gründen nicht digitalisiert werden. 

Verzeichniseinheit „Persönliche und öffentliche Angelegenheiten“

Laufzeit: 1859-1900

Umfang: 26 Blatt

Signatur: ZM XXXVI 1 B

enthält: Blatt 3: Rechnung eines Schneiders für Lehrer Schröder zu Sergen 1859/60 = Schreibpapier; Rückseite: Beschwerde über einen ungenannten Gastprediger an den Ortspfarrer; Blatt 4: eiliges Stellenangebot als Dozent am Lehrerseminar in Neuzelle vom 9. August 1865; Blatt 6: Schwelas Ablehnung des Stellenangebots als Seminar-Lehrer (Vorschrift); Blatt 7: Erörterung von Grasnutzungsrechten auf dem Gottesacker in Schorbus, nach 1880; Blatt 10: Bodenwertberechnungsgrundsätze; Blatt 11: Landwirtschaft in früheren Jahrzehnten, Cottbus 14.01.1897; Blatt 12: Verteidigungsschrift gegen eine Rüge vom Gemeindekirchenrat betreffs unerwünschter gesanglicher Betätigung des Küsters [1889], Blatt 15: Vorschrift des Anschreibens an den Landrat des Kreises Cottbus zu den auftragsgemäß übersetzten Liedern vom wendischen Liederabend in Burg/Spreewald (1895); Blatt 16: Beschwerde bei seinem Pfarrer in Schorbus wegen einer unpassenden Wortwahl im Pastoralbericht, die seine fast 30-jährige Erfahrung als Kantor und Lehrer beleidigte [1885]; Rechtfertigungsschreiben an den Kreisschulinspektor Bronisch in Kolkwitz betreffend beklagten vorzeitig unterbrochen Schulbesuches einiger Kinder, 1884; Blatt 21: Vorschrift einer großen Bitte an die gnädige Herrschaft betreffend der Verbesserung der beruflichen Situation eines zweiten Lehrers in Schorbus, [1870 – 1910]; Blatt 22: Redekonzept einer Ansprache zum Erntefest in Schorbus mit Hoch auf den Amtmann uns seine Familie, [1870 – 1910]; Eheurkunde für Martin Bramke und Anna Starik aus Striesow, 30. Sept. 1887, ausgestellt vom befreundeten Lehrer und Standesbeamten Friedrich Boit in Sielow; Blatt 24: Austrittserklärung aus dem Kriegerverein Schorbus [1880 – 1890]; Blatt 25: Konzept einer Bitte um Abwendung der Relegation seines Sohnes Siegfried vom Lehrerseminar, 1900.

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Zitation: Nachlass Kito Šwjela / Christian Schwela; Sorbisches Kulturarchiv Bautzen; Online-Präsentation SORABICON


Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 442986265